Zeilenabstand
Als Zeilenabstand wird in der Typographie der Abstand zwischen den Grundlinien einer Zeile und der darauf folgenden bzw. der vorher gehenden Zeile gesprochen. Der Zeilenabstand bestimmt maßgeblich den Grauwert eines Textes und somit auch die Leserlichkeit. Sowohl zu geringer als auch zu hoher Zeilenabstand kann das Lesen eines Textes erschweren. Bei zu hohem Zeilenabstand spricht man auch von einem Lattenzauneffekt.


Anders als der Zeilenabstand, beschreibt der Zeilendurchschuss die Höhe zwischen der Oberlänge einer Zeile zur Unterlänge einer vorherigen Zeile. Dennoch kann der Zeilendurchschuss, genau wie der Zeilenabstand, die Qualität eines Textes beeinflussen.



Sehr wichtig für die Lesbarkeit eines Textes und letztlich für die Konzentration des Lesers, ist ein gut gewählter Weißraum. Es ist nicht die leichteste übung, die bedruckte und unbedruckte Fläche so zu wählen und zu positionieren, dass beim Betrachter eine möglichst hohe Konzentration erzielt wird.

Manchmal ist es auch schlichtweg nicht möglich. Beispielsweise bei einer Tageszeitung: Hier müssen möglichst viele Informationen mit relativ wenig Platz vereinbart werden - zum Nachteil der Lesbarkeit und dem Zurechtfinden des Lesers.



Der Grauwert beschreibt die Hell-Dunkel-Wirkung eines Textes bzw. Textblockes. Dieser ergibt sich aus einzelnen Eigenschaften der Textformatierung, wie: Schriftstärke, Buchstabenabstand, Wortabstand und Zeilenabstand. Somit ist der Grauwert bei einem Text, mit vielen Zeichen in einer Spalte natürlich höher als bei einer gleichen Spalte mit wenigen Zeichen.

Um sich generell einen Eindruck von dem Zusammenspiel von Weißraum und Grauwert machen zu können, greifen Professionals oftmals auf ein sogenanntes "Faksimile" zurück. Dabei skizzieren Sie Headlines und Text einer Schriftsetzung (Kolumne, Zeitschrift, etc.), um generelle Probleme verschiedener Komponenten zuvor zu kommen.

Tipp:
Man kann den optisch, gefühlten Grauwert auch gut erkennen, wenn man die Augen so zusammenkneift, dass das Sichtfeld verschwimmt. (siehe Grafik oben)


Bei der Makrotypografie kommt es darauf an, ein möglichst ausgeglichenes Spiel zwischen Bildern, Grafiken und Text zur weiflen Fläche herzustellen. Ein Beispiel dafür ist der Goldene Schnitt.


Anders bei der Mikrotypografie. Hier wird das Augenmerk auf den Freiraum zwischen und innerhalb der Buchstaben gelegt. Durch die Veränderung der Laufweite und/oder des Zeilenabstandes kann u.U. eine bessere Lesbarkeit erreicht werden.